Bibliotheken sind weltweit vom Auftreten und von der Verbreitung der Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) betroffen.

Viele mussten vorübergehend schließen oder ihre Dienste auf ein Minimum reduzieren, um zu den Bemühungen beizutragen, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Es werden schwierige Entscheidungen darüber gefällt, wie der Zugang zu Informationen am besten gewährleistet werden kann, ohne die Sicherheit der Bibliotheksbenutzer*innen und -mitarbeiter*innen zu gefährden.

In immer mehr Ländern müssen sich Bibliotheksmitarbeiter*innen genau wie die von ihnen betreuten Bürger*innen bereits an erhebliche Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit und anderer Aktivitäten anpassen. Im Namen der IFLA wünschen wir allen, die mit Beeinträchtigungen und Schwierigkeiten in ihrem Leben zurechtkommen müssen, alles Gute.

Angesichts dieser Situation haben sich Bibliotheken weltweit mobilisiert. Sie stellen wertvolle Sammlungen zuverlässiger Informationen über das Coronavirus bereit, um Menschen eine Informationsquelle zu bieten, der sie vertrauen können. Sie stärken die Kapazitäten digitaler Bibliotheken und erweitern die Möglichkeiten für elektronische Fernausleihe und den Zugriff auf Online-Ressourcen.

Spezialbibliotheken, insbesondere die, die mit Gesundheitsbehörden und Forschungszentren zusammenarbeiten oder im breiteren Gesundheitssektor tätig sind, sind sehr aktiv und unterstützen die Aufbereitung von Informationen und die Bemühungen, die Entwicklungen besser verständlich zu machen. 

Auch Bibliotheksverbände haben sich der Herausforderung gestellt und bieten ihren Mitgliedern Ressourcen für die Planung und die Umsetzung von Maßnahmen, Online-Schulungen und die Zusammenstellung aktueller Informationen, um die Entscheidungsfindung ihrer Mitglieder zu unterstützen.

Auch die IFLA selbst ist aktiv. Zusätzlich zu unserer FAQs-Website über unsere eigenen Maßnahmen beantworten wir regelmäßig die Fragen unserer Mitglieder. Ab heute stellen wir auch eine Seite bereit – die regelmäßig aktualisiert wird – mit uns vorliegenden Informationen über landesweite Bibliotheksschließungen sowie einer Bandbreite von Ideen, die aus den Erfahrungen von Bibliotheken in verschiedenen Umfeldern gewonnen wurden. Wir begrüßen weitere Beiträge.

SIEHE: COVID-19 und das globale Bibliothekswesen

Unter Anerkennung der Tatsache, dass auch unsere Branchenpartner – Verleger, Anbieter, Lieferanten – mit dem Druck und dem Stress der Situation zu kämpfen haben, vor der wir alle stehen, sind wir dennoch zuversichtlich, dass wir in Kooperation die notwendigen Zusicherungen geben können, damit Bibliotheken weiterhin Zugang zu Informationen und Kultur bieten können.

Insbesondere begrüßen wir Sonderregelungen, die virtuelle Erzählstunden, den freien Zugang zu Artikeln im Zusammenhang mit COVID-19 und den Fernzugriff auf wissenschaftliche Publikationen und Artikel ermöglichen, damit Lernen und die Forschung trotz der Schließung von Universitätsbibliotheken fortgesetzt werden können. Unsere Bibliothekspartner*innen ermutigen wir dazu, diese Maßnahmen auch in breiterem Rahmen anzuwenden. Unter den gegenwärtigen Umständen ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir alle zusammenarbeiten, um die Weiterführung von Lesen, Lernen und Forschung sowie die Minimierung der langfristigen Folgen des Krankheitsausbruchs für unsere Kulturen, Gesellschaften und Wirtschaften zu gewährleisten. 

Angesichts einer unsicheren Zukunft sind wir stolz auf die Reaktion unseres Bibliothekswesens und überzeugt von unserer Widerstandsfähigkeit, Kreativität und Serviceorientierung, um weiterhin für die Gemeinschaften, die sich in diesen schwierigen Zeiten auf uns verlassen, das Bestmögliche zu tun.

Verfügt Ihr Verband oder Ihre Nationalbibliothek über eine Schlüsselressource, die anderen helfen könnte, oder über andere relevante Informationen? Bitte kontaktieren Sie updates@ifla.org

Mit freundlichen Grüßen

Christine Mackenzie
IFLA-Präsidentin 2019 – 2021

Gerald Leitner
IFLA-Generalsekretär

 

23. März 2020